Mobilisation nach einer Operation

Größere Operationen, vor allem wenn ein Gelenk ersetzt wurde, können die Mobilität eines Patienten stark einschränken. Deshalb ist eine gezielte Mobilisation, also die gezielte Aktivierung des Körpers oder bestimmter Abschnitte, schon bald nach der Operation empfehlenswert

Warum ist Mobilisation wichtig?

Eine Einschränkung der Beweglichkeit schadet auf Dauer nicht nur der Muskulatur und den Gelenken. Bewegung im Freien fördert die Gesamtgesundheit und ist außerdem gut für die psychische Gesundheit. Auch die Lebensqualität leidet unter eingeschränkter Mobilität, schließlich gehen soziale Kontakte verloren und die Eigenständigkeit nimmt ab, wenn sich Menschen nicht mehr selbstständig in der Welt bewegen können.

Ziele der Mobilisation sind deshalb:

  • Förderung der Selbstständigkeit im Alltag, beispielsweise bei der Körperpflege und beim Ankleiden
  • Förderung der körperlichen und geistigen Mobilität
  • Sicherheit bei Bewegung, zum Beispiel beim Gehen mit einer Gehhilfe
  • Training im Umgang mit eventuell notwendigen Prothesen
  • Erhaltung der sozialen Kontakte und Aktivitäten

Was leistet die Physiotherapie?

Egal, wo operiert wurde, die moderne Physiotherapie kennt für jeden Körperbereich Übungen, die dem Patienten dabei helfen, schnell wieder beschwerdefrei in den Alltag zu starten. Offensichtlich sind die Möglichkeiten bei Gelenkprothesen wie einem künstlichen Knie, aber sogar bei Operationen, die durch die Bauchdecke erfolgt sind, können physiotherapeutische Maßnahmen die Heilung beschleunigen.

Der Physiotherapeut wählt die Maßnahmen entsprechenden der erfolgten Operation aus und kann darüber hinaus Auskunft geben, welche Bewegungen und Aktivitäten im Nachgang des Eingriffs unbedingt vermieden werden müssen. Die mobile Physiotherapie, die in den eigenen vier Wänden stattfindet, kann außerdem an die Lebensumstände des Patienten angepasst werden. Müssen regelmäßig Treppen bewältigt werden? Welche Barrieren gibt es im Badezimmer? Wie kann der Patient seinen Wohnraum in der Heilungsphase anpassen, um die Ausheilung zu beschleunigen? Diese Fragen können bei einer Therapie in der Praxis nicht vollständigen erfasst und schon gar nicht umfassenden beantwortet werden.

Wann ist Mobilisation sinnvoll?

Kleinere Eingriffe werden von Patienten oft auf die leichte Schulter genommen. Eine kleine Operation an der Hand braucht schließlich keine übertriebene Nachsorge. Oder? Auch kleine Eingriffe können sich, wenn sie nicht richtig betreut werden, auf den gesamten Körper auswirken. Postoperative Schmerzen in der Hand können beispielsweise zu unbewussten Schonhaltungen führen. Das wirkt sich nicht nur auf die Hand aus, sondern auch auf den Arm, den Schultergürtel und die Nackenmuskulatur. Das führt zu Verspannungen und Kopfschmerzen. Gerade ältere Patienten und solche mit Vorerkrankungen sollten also jeder Operation mit der nötigen Ernsthaftigkeit begegnen.

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